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Uwe Alfer
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Der weite Weg zum Alphabet Geschichte der Satzschriften Seite 5

Kapitel 2: Die Wiedergeburt der Antike

Während in Frankreich und Deutschland die spätgotischen Formen der gebrochenen Schriften weiterlebten, entdeckte man in Italien die alten Römer und deren Schriften neu. Hierzu wurde irrtümlicherweise auch die Karolingische Minuskel gezählt, in der mittelalterliche Mönche die Werke der antiken Literatur abgeschrieben hatten.

Die Renaissance

In den Kanzleien des italienischen Klerus und Adels entwickelte sich im 15. und 16. Jahrhundert eine neue Handschrift, die Humanistische Kursive. In dem eng ineinander verwobenen Schriftbild erkennt man noch deutlich den Einfluß der gotischen Schrift. Gleichzeitig macht sich das Lebensgefühl der Renaissance in virtuos geschwungenen Formen Luft.
Die gedruckten Bücher stellten für die Schreibmeister zunächst keine Konkurrenz dar. Eine breite Schicht der Bevölkerung wollte in den Genuß von Bildung kommen und mußte zunächst Lesen und Schreiben lernen. 1522 veröffentlichte Ludovico Arrighi ein gedrucktes Schreiblehrbuch, in dem er gebildete Männer und Frauen wie auch Könige und Kanzleibeamte einlud, die "Cancellaresca"-Schrift "in wenigen Tagen" zu erlernen.
Andere Schreiber folgten seinem Beispiel. So entwickelte der Spanier Andreas Brun Schreibbücher, in denen die Buchstaben weiß in einem blaßroten Hintergrund erschienen, um als Übung mit der Feder nachgezeichnet zu werden.

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