Der weite Weg zum Alphabet Geschichte der Satzschriften Seite 21
1898
Von ihren ägyptischen Urahnen bis hin zu den griechischen Inschriften wurden alle Buchstabenformen aus einfachen Linien aufgebaut. Nachdem die Römer aber erst einmal Serifen angefügt hatten tauchten in den folgenden achtzehnhundert Jahren keine Linearschriften mehr auf. So empfand man 1816 das Erscheinungsbild der ersten Proben einer serifenlosen Schrift von William Caslon IV als befremdlich, was dem neuen Schriftstil die Bezeichnung "Grotesk" einbrachte.
Ohne die ausgleichende Wirkung der Serifen war es schwer, ein ruhiges Schriftbild zu erzeugen. Erst gegen Ende des Jahrhunderts gelang es den Gießereien Berthold und Bauer, eine hervorragend lesbare Serifenlose Linear-Antiqua vorzustellen, die "Akzidenz-Grotesk".
Gruppe 6: Serifenlose Linear-Antiqua
Die Serifenlose Linear-Antiqua besitzt keine Serifen. Auf den ersten Blick erscheint die Strichstärke an allen Stellen gleich. Viele der Serifenlosen Linear-Anliquas lassen sich auf Grundformen der Renaissance-Antiqua oder der Klassizistischen Anliqua zurückführen.
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