Punkt Cicero 4/1992 Verstehen Sie Farbe? Farbenlehre Seite 8
Aus der Erkenntnis heraus, daß das menschliche Auge drei verschiedene Rezeptoren für Rot, Grün und Blau besitzt, nahmen die Wissenschaftler Guild und Wright unabhängig voneinander Messungen vor. Als Ergebnis dieser Arbeiten wurden schließlich die "Normspektral-wertkurven für den 2°-Normalbeobachter 1931" festgelegt. Sie zeigen, wie empfindlich die einzelnen Rezeptoren auf verschiedene Wellenlängen reagieren. Die Normspektralkurven definieren exakt die Grenzen des vom Menschen sichtbaren Farbspektrums.
Durch mathematische Abstraktion entwickelte man hieraus ein "Normvalenz-System", bei dem die drei Farbanteile in die sogenannten "Valenzen" x, y und z umgerechnet werden. Die z-Komponente gibt die Helligkeit der Farbe an, die Farbart wird allein durch x und y definiert. Innerhalb des Koordinaten-Dreiecks bilden die Spektralfarben einen Kurvenzug, der ein wenig an ein Bügeleisen erinnert. Die Spektralenden Violett und Rot sind durch eine gerade "Purpurlinie" verbunden. Alle vom menschlichen Auge sichtbaren Farben befinden sich innerhalb dieser Fläche. Die Normfarbkarte wurde 1931 von der "Commission Internationale de l'Eclairage (CIE)" international anerkannt. Jeder real existierenden Farbe kann durch genormte Farbmessung eindeutig ein Punkt in diesem Koordinatensystem zugeordnet werden.
|
|