UWE ALFER

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>Homöopathie: Vorbemerkung / LM-Potenzen 1 / 2 / 3 / Repertorisieren mit Excel /
Literatur/Links


Flüssige LM-Potenzen


LM-Potenzen - Zubereitung und Anwendung

LM-Potenzen werden normalerweise flüssig verabreicht. In Ausnahmefällen, bei Unfällen unterwegs etwa, kann man die Globuli aber auch ganz normal auf der Zunge zergehen lassen.

Die ideale, sanfte aber tiefgreifende Wirkung erzielt man aber durch die entsprechende Zubereitung:

Man nimmt eine unbenutzte Flasche mit Kunststoff-Schraubdeckel. DIe Flaschengröße spielt keine entscheidende Rolle, 150ml Apothekenflaschen, 250ml oder 500ml Wasserflaschen funktionieren prima. Eine Literflasche ist vielleicht etwas unhandlich beim Schütteln (siehe unten), aber wer's mag...
Diese Flasche füllt man zu etwa zwei Dritteln mit möglichst ungechlortem Wasser.
Da bietet es sich natürlich an, einfach eine Flasche kohlensäurefreies Wasser (Evian, Volvic etc.) zu kaufen und ein Drittel davon abzugießen.

Auf gar keinen Fall aber eine Flasche verwenden, mit der schon mal Homöopathie zubereitet wurde!

In das Wasser gibt man nun 2-5 Streukügelchen des Mittels, ohne sie mit den Fingern zu berühren. Die Anzahl der Streukügelchen spielt keine entscheidende Rolle, so wie man einem Elefanten die gleiche Menge homöopathischer Medizin verabreicht wie einer Maus.
Die Kügelchen sollen sich zunächst ganz ungestört auflösen. Wenn man es eilig hat, kann man die Flasche etwas schwenken oder die Globuli vorher zerdrücken (aber ohne Finger- oder Metallkontakt!).

Die Lösung ist jetzt vorbereitet. Die Flasche wird mit dem Mittelnamen und der Potenzstufe beschriftet und an einem dunklen Ort aufbewahrt. Man kann sie für längere Zeit in den Kühlschrank* stellen. Ganz Vorsichtige geben ein Schlückchen Weingeist als Konservierung zu.


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LVor jeder Gabe wird die
LM-Potenz durch einige kräftige Schüttelschläge aktiviert.
Durch Anklicken der oben gezeigten Sequenz können Sie sich den Schüttelschlag und die dabei auftretenden Strudel in der Flasche als QuickTime-Movie genauer ansehen.


Dynamisieren: Vor jeder Einnahme schütteln!

Vor jeder Einnahme muß die Flasche 5 bis 10 mal fest geschüttelt werden, um sie gewissermaßen zu aktivieren. Auf gar keinen Fall das Schütteln vergessen!

Dazu nimmt man die Flasche fest in die Hand und schlägt sie kräftig senkrecht auf einen gepolsterten Untergrund. Besitzer einer Hahnemann-Büste benutzen dazu einen Block aus Moosgummi mit Lederüberzug oder mindestens ein ledergebundenes Buch. Ein Telefonbuch oder eine Mausmatte tun aber den selben Dienst - obwohl ich zugeben muß, daß ich von Anfang an ein Buch mit dem Titel "Die Kraft der Grenzen. Harmonische Proportionen in Natur, Kunst und Architektur" unter die Mausmatte geschoben habe.
Hauptsache die Flasche erhält einen ordentlichen Schubs und die Hand schmerzt nicht allzu stark.
Nach jedem Schlag soll sich die Flüssigkeit kurz beruhigen, also so alle 2 Sekunden ein Schüttelschlag.

Durch jeden Schüttelschlag wird die Potenz leicht verändert und das Mittel zeigt nicht die negativen Wirkungen, die eine Wiederholung bei C-Potenzen haben kann. Es ist ja auch keine Wiederholung mit der gleichen, sondern mit einer ganz leicht modifizierten Potenz (Man spricht hier aber nicht von Potenzieren, sondern von Dynamisieren). Nach hundert Schüttelschlägen wäre die nächste Potenzstufe erreicht, bis dahin hat sich aber das Mittel erschöpft. Dann ist es an der Zeit, neue Globuli der nächsthöheren Potenz in einer neuen Flasche anzusetzen.

Mit der Anzahl der Schüttelschläge hat man eine zusätzliche Möglichkeit, die Wirkung der einzelnen Gaben zu verstärken oder zu vermindern. Hahnemann empfahl 8 bis 12 Schläge. Das kann für empfindsame Naturen aber schon etwas zu viel sein, da sollte man lieber nur 5 mal schütteln.
Grundsätzlich gilt, daß man nach insgesamt 100 Schüttelschlägen die Potenz erhöht.
Bei kräftigen, jungen Patienten reicht eine Potenz also z.B. für 10 kräftige Gaben mit je 10 Schlägen.
Angegriffene, schwache Konstitutionen schont man, indem man nur 5 mal schüttelt, die Lösung reicht dann für 20 sanfte Gaben.
Für Unentschlossene bietet sich ein Mittelwert von 14 Gaben mit je 7 Schüttelschlägen an.


Reizmodifikation durch weiteres Verdünnen


Weiterverdünnen und Einnehmen

Zunächst die absolut saubere Methode:

Dazu braucht man einen Eßlöffel und drei Kaffeelöffel aus Plastik und drei Plastikbecher. Auf keinen Fall sollte man Metall-Löffel verwenden. Plastik-Geschirr ist ideal, weil man es komplett wegwerfen und durch ein neues ersetzen kann, wenn man die Potenzstufe wechselt. Sonst muß man alles auskochen und ist doch nie gewiß, ob nicht noch ein homöopathischer Rest daran haftet.
Die Becher beschriftet man mit 1, 2 und 3. Zu jedem Becher gehört einer der Löffel, der sich nicht in einen anderen Becher verirren sollte.
Nach dem Schütteln der Flasche gibt man einen Eßlöffel der Lösung in Becher Nr. 1 und füllt diesen mit (ungechlortem) Wasser auf (100ml). Mit Kaffelöffel 1 rührt man das Ganze ordentlich um und gibt einen Löffel aus Becher 1 in Becher 2. Den füllt man wieder mit Wasser auf und rührt jetzt mit dem zweiten Löffel. Wieder wird ein Löffel voll in Becher 3 umgefüllt und dort mit Wasser aufgefüllt und mit Löffel 3 umgerührt. Schließlich nimmt man hiervon einen Löffel voll ein und läßt die Flüssigkeit eine Zeit lang im Mund, bevor man schluckt. Den restlichen Inhalt der drei Becher schüttet man weg und spült alles unter heißem Wasser aus. Dabei ist darauf zu achten, daß jeder Löffel in seinem Becher bleibt. Solange man die gleiche Potenz weiternimmt, kann man das Geschirr wiederverwenden. Man stellt alles, vor allem die Flasche mit der Lösung an einen kühlen, dunklen Ort. Bei Potenzwechsel wirft man alle Becher und Löffel weg und ersetzt sie durch neue.

Die Schnellmethode:

Nach dem Schütteln gießt man etwa einen Eßlöffel der Lösung aus der Flasche in eine Tasse voll Wasser. Mit einem Plastiklöffel, Rührstab oder einer Pipette rührt man kräftig um. Jetzt gießt man den Inhalt der Tasse bis auf einen kleinen Rest weg, füllt anschließend mit Wasser auf und rührt erneut kräftig um. Nach zweimaligem Weggießen nimmt man einen Löffel ein bzw. verabreicht seinem Tier eine Pipette voll und schüttet den Rest weg.
Diese Schlamperei ist im Grunde nicht verwerflicher als die Einglas-Potenzierung nach der Korsakov-Methode... Jedenfalls ist diese Vorgehen wesentlich alltagstauglicher und wird auch vielfach mit Erfolg praktiziert.

Reizmodifikation

Auch beim Verdünnen hat man wieder viel Spielraum, den Reiz zu modifizieren. Je weniger Verdünnungsstufen man vornimmt, desto stärker der Reiz, bis hin zur direkte Einnahme eines Löffels der Lösung aus der Flasche. Hahnemann beschreibt in Paragraph 248 seines Organon sowohl die direkte Einnahme als auch das einmalige Verkleppern in einer Tasse Wasser.


Jule


Wiederholung je nach Reaktion:

Die Wirkung kann sich in unterschiedlicher Weise zeigen:

Bei klarer Verbesserung der Symptome läßt man das Mittel auswirken. Erst bei Nachlassen der Verbesserung wird wieder ein Löffel genommen.

Manchmal bessert sich zunächst der Allgemeinzustand, bei weiterhin bestehenden Symptomen. Das Mittel wirkt auf tieferen Ebenen und erst wenn diese gebessert sind werden die oberflächlicheren Symptome bearbeitet. Auch hier wird gewartet, bis man das Gefühl hat wieder einen Löffel gebrauchen zu können.

Keine Reaktion deutet eher auf eine Reaktionsschwäche als auf ein falsches Mittel hin. Man versucht es eine Zeitlang mit häufigeren und weniger verdünnten Gaben.

Eine Verschlimmerung der Symptome oder Auftreten altbekannter Störungen zeigen eine Heilreaktion und eine zu starke Empfindlichkeit auf das Mittel an. Nach Abklingen der Erstreaktion werden die weiteren Gaben höher verdünnt.

Im Gegensatz dazu zeigen neue, unbekannte Symptome, daß das Mittel nicht gut gewählt war und ein anderes Mittel gesucht werden muß. Bei LM-Potenzen verschwinden die künstlichen Symptome nach Absetzen des Mittels innerhalb kurzer Zeit von allein und müssen nicht, wie bei C-Potenzen antidotiert werden.

Es kann vorkommen, daß neue Symptome auftreten, die dem Mittel entsprechen, sogenannte Prüfungssymptome. Wenn man sich dessen sicher ist, kann das Mittel weiterhin genommen werden - da wird es natürlich für den Anfänger schwierig... Aber ein gewisses Basiswissen sollte man sich ohnehin angelesen haben, wenn man sich an die Selbstmedikation heranwagt. Literatur gibt es genug.

Je nach Situation kann das Mittel im Abstand von Stunden Tagen oder Wochen genommen werden. In akuten Situationen kann auch alle paar Minuten ein Löffel aus der verdünnten Tasse genommen werden, denn die akute Krankheit zehrt die Mittelwirkung schnell auf. Dann genügt es auch, die schon mal benutzte Tasse nochmal kräftig umzurühren.

In manchen Fällen läßt sich eine Besserung oder Verschlechterung gar nicht feststellen. So zum Beispiel bei einer meiner Katzen, die eines Tages bei fröhlicher Gesundheit ein Impfsarkom zwischen den Schulterblättern hatte, das vom Tierarzt herausgeschnitten wurde. Da solche Sarkome sehr häufig rezidivieren (60-75% bei durchschnittlich 66 Tagen tumorfreier Zeit) habe ich ein homöopathisches Mittel ausgewählt, das einerseits als Krebs-Mittel bekannt ist, anderseits aber dem Verhaltens-Typ der Katze sehr gut entspricht. Nun gebe ich ihr seit fast zwei Jahren regelmäßig das Mittel ein und taste ihren Nacken nach Rezidiven ab. Solange dort nichts zu erfühlen ist, ist es einerseits natürlich gut, andererseits gibt es keinen Anhaltspunkt für Besserung oder Verschlechterung. Nun macht es aber auch keinen Sinn erstmal abzuwarten, bis da etwas auftaucht... In so einem Fall kann man nur blind täglich eine sanfte, also fünfmal geschüttelte und dreimal verdünnte Gabe verabreichen und hoffen, daß man das Mittel gut gewählt hat.

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